
Der Schlösslberg Mogersdorf
© ORF Burgenland, Sendung vom: 05.08.2021
Ein weithin sichtbares Kreuz und eine Kapelle auf dem Schlösslberg bei Mogersdorf erinnern an eine historisch bedeutsame Schlacht: Vor 357 Jahren besiegte dort eine kaiserliche Allianz ein zahlenmäßig überlegenes Heer der Türken.
In der Nacht auf den 1. August 1664 überquerten Teile eines osmanischen Heeres die Raab bei Mogersdorf (Bezirk Jennersdorf). Sie trafen dort auf kaisertreue Truppen – eine Allianz mit Soldaten aus mehreren europäischen Ländern. Am Ende des Tages waren mehr als 10.000 Tote zu beklagen. Die Türken wurden von einem zahlenmäßig unterlegenen Gegner besiegt. Den kaisertreuen Truppen half der Umstand, dass die Raab nach heftigen Gewittern Hochwasser führte, viele Türken ertranken.
Granitz: Nimbus der Unbesiegbarkeit gebrochen
Heute erinnern eine Kapelle, ein großes Kreuz und das Museum im Kreuzstadel an die historisch bedeutsame Schlacht. Denn in der Auseinandersetzung des christlichen Abendlandes mit den Osmanen sei es nach mehr als 150 Jahren gelungen, ein übermächtiges türkisches Heer zu besiegen, so der Obmann des Schlösslvereins Gerhard Granitz: „Diese Schlacht hat den Nimbus der Unbesiegbarkeit des türkischen Heeres gebrochen.“
Völkerverständigung steht heute im Zentrum
Die Schlacht wurde in der Vergangenheit als Triumph des christlichen Abendlandes stilisiert. Heute werden bei den Gedenkfeiern das friedliche Miteinander und die Völkerverständigung betont. An den Festen nehmen regelmäßig auch Vertreter der türkischen Botschaft teil.
Gemeinsam mit der türkischen Botschaft wurde in Mogersdorf auch ein Obelisk errichtet, der an die gefallenen türkischen Soldaten in der Schlacht von 1664 erinnert. Auch ein rund vier Kilometer langer Friedensweg lädt dazu ein, über Krieg und Frieden nachzudenken.