
Die KUGA in Großwarasdorf
© ORF Burgenland, Sendung vom: 10.05.2021
1982 haben sich in Großwarasdorf (Bezirk Oberpullendorf), für die damalige Zeit, wohl sehr ungewöhnliche Szenen abgespielt. Ein Dutzend junger Kroatinnen und Kroaten haben die alte Schule in Besitz genommen. Daraus ist die KUGA entstanden – das Kulturzentrum der Burgenlandkroaten.
Wir schreiben das Jahr 1982: Italien wird Fußballweltmeister, die deutsche Sängerin Nicole gewinnt den Eurovision-Songcontest und in Großwarasdorf wird die KUGA gegründet – die KUlturna zadruGA, eine Kulturvereinigung. Die Ziele sind klar: Die Abwanderung soll gestoppt, die kroatische Sprache gepflegt und erhalten werden.
Ein Stück burgenlandkroatische Identität
Außerdem wollte man das Dorfleben und die Kultur beleben – auch mit, zumindest damals, rebellischen Aktionen, erinnert sich Josko Vlasic, Musiker und einer der Mitbegründer, in einem Interview im Jahr 1992. „Was die Leute am meisten gestört hat – und vor allem die Kroaten – ist, dass ich das Wort Krowod sozusagen amtlich gemacht habe“, so Vlasic.
Mit der Rockgruppe „Bruji“ schaffte er es gemeinsam mit seinen Musikerkollegen in den 1980er-Jahren von der KUGA aus bis in die Ö3-Charts. Heute ist bereits die nächste Generation am Wort.
„Was mir besonders aufgefallen ist: Das Showgeschäft hat sich gleichzeitig irgendwie mit der Generation verändert. Das heißt, produktionstechnische Abläufe sind heute schon wichtiger, als der Inhalt, den man auf der Bühne bringt. Was andererseits gleichgeblieben ist – und das ist ein ganz wesentlicher Faktor, von dem die KUGA lebt – ist die ehrenamtliche Arbeit, die es sowohl in der KUGA-Generation 1, aber natürlich auch in der KUGA-Generation 2 gibt“, so KUGA-Obmann Manuel Bintinger.