
Kurzentrum Bad Tatzmannsdorf
© ORF Burgenland, Sendung vom: 15.02.2021
Kurzentrum Bad Tatzmannsdorf
Das Kurzentrum Bad Tatzmannsdorf ist eine Keimzelle des burgenländischen Tourismus. Seit mehr als 400 Jahren schätzen Gäste aus nah und fern das Heilwasser und die Moorpackungen, für die Bad Tatzmannsdorf berühmt ist.
Erstmals erwähnt wurde die Kur in Bad Tatzmannsdorf in der Regensburger Chronik aus dem Jahr 1620. Zunächst kamen vor allem Adelige mit Durchblutungsstörungen und Damen der Wiener Gesellschaft mit Kinderwunsch. Sie tranken das Heilwasser, fühlten sich besser. Später nahmen sie auch Bäder. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ergänzen Moorpackungen das Angebot.
Prominente Kurgäste
Rudolf Luipersbeck, langjähriger Geschäftsführer der Kurbad AG, kennt viele Anekdoten über prominente Gäste wie Franz Grillparzer und Adalbert Stifter. Eine ganz wichtige Frau für den Kurort sei auch die zweite Frau von Johann Strauss gewesen: Lili Strauss habe ein Fotoatelier eingerichtet und die berühmten Leute fotografiert und ihnen Erinnerungen für zuhause mitgegeben. Die Geschichte des Ortes ist im Kurmuseum anschaulich dokumentiert.
Bewegte Geschichte
1918 mussten die Batthyanys das Heilbad verkaufen. Unternehmer aus der Region übernahmen die Anlage, gründeten eine Aktiengesellschaft und sorgten für einen frischen Wind. 1938 wurden die überwiegend jüdischen Investoren von den Nazis enteignet. Seither ist der Kurbetrieb in staatlicher Hand. Zuletzt investierte das Land Burgenland rund 80 Millionen Euro in den Bau neuer Hotels und die Renovierung des Kurmittelhauses investiert.