aus dem Burgenland

Buchtipps

Zugegeben, sowas wie einen Haydn oder einen Liszt hat das Burgenland auf dem Gebiet der Literatur nicht hervorgebracht. Kein Genie von Weltruhm. Aber die Burgenländische Landesbibliothek hat mehr als 120.000 Bücher und da sind schon einige dabei, deren Lektüre sich lohnt. 120.000 sind nicht wenig, da hat man schon was zum Aussuchen.

Das Aussuchen wollen wir hier aber ein bisschen leichter machen, und darum stellen wir hier vor:

Bücher, die sich mit der hundertjährigen Geschichte des Burgenlandes befassen,

Bücher, aus denen man Essentielles über das Burgenland und über das „Burgenländisch-Sein“ herauslesen kann, und

Bücher, die ganz einfach für das Burgenland von Bedeutung sind.

Die meisten davon sind auch von Burgenländer/innen geschrieben worden, denn es gibt viele lesenswerte Autor/innen bei uns. Es werden auch immer mehr. Obwohl: Sowas wie einen Haydn oder einen Liszt hat das Burgenland auf dem Gebiet der Literatur nicht hervorgebracht. Noch nicht!

Viel Freude beim Lesen wünscht jedenfalls

 

Jakob Michael Perschy

Landesbibliothek Burgenland

Alle gelisteten Bücher sind in der Landesbibliothek entlehnbar und über den Buchhandel zu beziehen.



Das Burgenland – Reisen durch Zeit und Land

100 Jahre Burgenland: Das ist mehr als bloß ein Jubiläum – ganz besonders in diesem reich illustrierten Prachtband. Anhand von Essays, Porträts, zahlreichen historischen und zeitgenössischen Fotografien wird nicht nur der Aufstieg des einst peripheren Landstrichs zu einer europäischen Vorzeigeregion erzählt, sondern die Schönheit und Vielfalt einer außergewöhnlichen Kultur- und Genusslandschaft gefeiert. Vom Leithagebirge über den Neusiedlersee bis zum Südburgenländischen Hügelland erstreckt sich diese Reise. Zu Wort kommen dabei Burgenländerinnen und Burgenländer genauso wie jene, die hier eine neue Heimat gefunden haben: in einem Land, das die Vielfalt dank mehrerer Landessprachen und Volksgruppen über Jahrzehnte hinweg kultiviert hat – bloß eine von vielen Erfolgsgeschichten in der Biografie des Burgenlandes, die in diesem einzigartigen Jubiläumsband erzählt wird. Brandstätter 2021


Burgenland für Entdecker – Michael Schottenberg

Dezent motorisiert brauste der Autor von Kittsee bis zum Csaterberg, von Stinatz bis Andau, machte Halt auf Burgen und Kulturbühnen, in Stadtschlaining wie in Bildein. Der ethnischen Vielfalt und einzigartigen Kultur begegnete »Schotti« in Gesprächen mit außergewöhnlichen Menschen: dem »Gschalerma(n)dlbauer« in Heiligenbrunn, dem letzten Töpfer von Stoob, dem Grabinschriftenjäger von Eisenstadt oder dem, der mit den Düften tanzt, in Frauenkirchen. Amalthea 2021


Aufbrechen – Katrin Bernhardt

Aufbrechen: In die Ferne, in die Zukunft, zu neuen Ufern. Aufbrechen: Überkommene Denkmuster, traditionelle Strukturen, öde Gewohnheiten. Katrin Bernhardt zählt zweifellos zu den bemerkenswertesten Lyrikerinnen des Landes. Bemerken wir sie! Lex Liszt 2020


Fingerübungen – pannonisch. prosaisch. poetisch – Andrea Kerstinger

Fröhlich bis nachdenklich, ironisch bis irritierend, melancholisch bis lebensbejahend lesen sich die vielschichtigen, vielsagenden Lyrik- und Prosastücke der mittelburgenländischen Gymnasiallehrerin und Bibliothekarin Andrea Kerstinger, die auch ihre burgenländisch-kroatische Herkunft literarisiert, in diesen – zu bescheiden titulierten – »Fingerübungen« (da sind schon recht anspruchsvolle Nocturnes Impromptus, ja, ganze Sonaten darunter). Lex Liszt 2021


Immerjahn – Barbara Zeman

In diesem speziellen Fall soll schlicht die Literaturkritik der, »Neuen Zürcher Zeitung« bemüt und zitiert werden: »Dieser Roman ist ein Fest des Schauens, und wem das zu pathetisch klingt, der kann es auch eine Party nennen.« Reicht doch als Empfehlung vollkommen aus. Hoffman und Campe 2019


Die Wittmann-Chronik – Georg Luif / Wolfgang Steiger

Mattersdorf und die große Welt: Der »Marckt Notarius« Jakob Wittmann notiert zwischen 1800 und 1825 akribisch, was in und um das heutige Mattersburg passiert, aber auch was aus dem Weltgeschehen zu ihm vordringt - eine alte Chronik als Tor zu einer Zeitreise. Burgenländische Forschungen 2019


Macbeth Melania – Katharina Tiwald

Vielleicht ist das ein zeitgeschichtlicher Roman. Vielleicht ein Roman über Theater und über Politik. Über Politik, die ein Theater ist. Die Vorbilder der Agierenden vermeinen wir jedenfalss zu erkennen. Der Roman wird noch lesenswert sein, wenn die vorkommenden Namen zum Teil erst gegoogelt werden müssen. Milena 2020


Vom Kommen und Gehen – Peter Menasse / Wolfgang Wagner:

Burgenländer:innen, die jetzt keine mehr sind und Burgenländer:innen, die früher keine waren, reflektieren ihr Persönliches oder auch das Burgenländertum schlechthin. Bereits das Inhaltsverzeichnis zeichnet sich durch Lesenswertheit aus: »Der Hauptplatz meines Herzens«, »Mein Burgenland ist überall«, »Hey Joe oder Wie einer ein Burgenländer geworden ist« usw., usw. Aufschlussreich und amüsant. Böhlau 2021


Rosina – Ulrike Winkler-Hermaden

Die Autorin, Gattin des WeinviertlerVerlegers Ulrich Winkler-Hermaden, kommt aus dem südlichen Burgenland und ist als Spross der Güssinger Lehrerdynastie Garger dort aufgewachsen. Ihr so einfühlsam wie anschaulich geschilderter Familienroman um die Bauerntochter Rosina fügt sich trefflich in den Reigen der Neuerscheinungen, die unser hundertjähriges Jubiläum literarisch begleiten. Edition Winkler-Hermaden 2021


Zigeuner. Roma. Menschen – Erich Maria Schneller

Die Lebensberichte elf burgenländischer Roma, aufgezeichnet von einem Journalisten, der seine Arbeit immer als Beitrag zur Zeitgeschichte verstanden hat. Ein Buch, das bleiben wird. Ein burgenländisches Buch, das wichtig bleiben wird. Lex Liszt 2013


Schneider fliegt – Hubert Hutfless

Schneider traumwandelt durch den Alltag und die Allnacht, nimmt Anlauf und fliegt, um den roten Faden des Lebens zu finden. Hubert Hutfless, der 2019 viel zu früh verstorbene Schriftsteller und Buchhändler aus Bad Sauerbrunn, hinterließ einen modernen Schelmenroman. Lex Liszt 2019


Was ich im Wasser sah – Katharina Köller

Mythos und Magie, Ökologie und Onkologie, so könnte man die Angelpunkte nennen, zwischen denen die gebürtige Eisenstädterin ihren ersten Roman insziniert hat. Sie ist eigentlich Schauspielerin und kennt sich daher, das merkt man, mit Dramaturgie aus. Fein gesponnen sind die Handlungsfäden dieses Romanes – und was so fein gesponnen ist, liest sich eben: spannend. Frankfurter Verlangsanstalt 2020


Chikago – Theodora Bauer

Der Roman der Amerikawanderung: Ein vielschichtiges Kapitel burgenländischer Geschichte in großer literarischer Form. Picus 2017

 


Das jüngste Land. Eine Burgenland-Trilogie – Siegmund Kleinl

Lesen heißt unter anderem auch »Denken mit anderem Kopf«. Mit einem der klügsten und eigenwilligsten Köpfen unseres Landes kann, sollte man das mit diesem Buch versuchen, das durch die Einbindung eines Künstlerbuches von Wolfgang Horwath noch dazu eine bibliophile Kostbarkeit darstellt. Lex Liszt 2021


Der Präsident – Clemens Berger

Ein burgenländischer Auswanderer als Double des amerikanischen Präsidenten: Ein auf Tatsachen beruhender Roman um Sein und Schein. Residenz 2020

 


Vom Fluss der Zeit – Elke Kallinger

Familiengeschichte(n) aus dem Pinkatal: Die Germanistin und Historikerin Elke Kallinger verwebt Erlebtes und Dokumentarisches zu einem Erzählteppich, aus dessen Mustern sich eine burgenländische Identität herauslesen lässt. Eigenverlag 2020


111 Orte rund um den Neusiedler See, die man gesehen haben muss – Bernadette Németh

Sie kennen die Region um den Neusiedler See wie Ihre Westentasche? Werfen Sie einen Blick in dieses Buch ­– und Sie werden schauen! Emons 2021 (soeben erschienen)


Über das Licht gedreht – Elke Steiner

Es geht (auch) um Realitätsverweigerung in diesem subtilen Roman. Dass er im Burgenland (noch) nicht mehr von sich reden gemacht hat, grenzt ebenfalls an eine solche. Das soll sich ändern! Keiper 2018


Teta Jelka überfährt ein Hendl – Michaela Frühstück

Teta Jelka wohnt in Minihof-Mjenovo und Minihof-Mjenovo ist nicht das Burgenland und das Burgenland ist nicht die Welt? Irgendwie aber doch in diesem feinen Roman: Eine liebevoll realistisch gezeichnete fantastische Welt, mit blauem Weitblick, nur ohne Meer. Lex Liszt 2012


Junge Literatur Burgenland (Volume 1-4) 

Mit Sanja Abramović , Julia Lückl und Johanna Sebauer sind gleich einmal drei Literaturpreisträgerinnen unter den insgesamt 16 literarischen Talenten, deren Texte Burgenlands engagierter Verlag in dieser Reihe erstmals veröffentlicht. Da werden wir aber noch was zu lesen kriegen! Lex Liszt 2017-2020


Aus einem Strich die Landschaft – Karin Ivancsics

Flacheres Land geht gar nicht: Dreiländereck Slowakei-Ungarn-Österreich und die letzten Jahre des Eisernen Vorhanges bahnen sich soeben an. Essays, so poetisch wie aufschlussreich. Lex Liszt 2015


Hundert Wörter Burgenländisch – Jakob Michael Perschy

Ein Glossar aus gebräuchlichen und außergewöhnlichen, fast vergessenen und kuriosen Wörtern unserer Mundart, eingebettet in wissenschaftlicher Erklärung und anekdotischen Beispielen - ein Buch als Sprachdenkmal. Lex Liszt 2021


Das Beste von den Burgenländischen Hochzeitsbäckerinnen –  Bernhard Wieser und Michael Rathmayer

Tradition und Volkskultur kann so süß sein! Weitere Kommentare erübrigen sich, Zuckerschockwarnungen allerdings nicht! Pichler 2019


Außerdem bereits empfohlen:

Ana Schoretits – Zadnji hrvatski Mohikanac / Pannoniens letzter Mohikaner

Katharina Janoska – Rebstock

Michaela Frühstück – Missis Karlovits überfährt den Po

Gerald Schlag – Aus Trümmern geboren

Evelyn Lorenz – Das neunte Land

Helmut Stefan Milletich – 1921 – Familientreffen

Wolfgang Bachkönig – Ungarnaufstand 1956

Gerhard Baumgartner – Einfach weg! Verschwundene Romasiedlungen im Burgenland

Michael Hess – Braver Beamter

Helene Flöss – Brüchige Ufer

Thomas Himmelbauer – Tod im Zickenwald

Emmerich Koller – Über die Grenzen. Lebensreise eines deutsch-westungarischen Emigranten

Peter Wagner – Die Burgenbürger

Andreas Lehner, Paul Mühlbauer, Fritz Pomm – 100 Jahre Burgenland durch die Augen der Resl-Tant

Raimund Keinrath – Mordbuben. Ein Geschriebenstein-Krimi

Thomas Stipsits – Kopftuchmafia

Katharina Janoska – KriegsROMAn

Gerd Kramer – Das Leben lebt sich, bis es aus ist

Corinna Antelmann / Nadine Kappacher – Urlaub ahoi

Michael Hess – VERS/TAND

Brigitte Krizsanits / Manfred Horvath – Das Leithagebirge

Gerhard Altmann – Hianungraud

Peter Liszt – Die Kriege meiner Väter

Gerd Wolfgang Sievers – 111 Orte im Burgenland, die man gesehen haben muss

Wolfgang Millendorfer – Kein Platz in der Stadt

Stefan Horvath – So gewaltig ist nichts wie Angst

Klaus-Jürgen Bauer – Pannonien. Archipel

Stefan Karner / Philipp Lesiak – Der erste Stein aus der Berliner Mauer – Das paneuropäische Picknick 1989

Ana Schoretits – Nicht wissen, woher man kommt / Ne znati, odakle smo

Johann Nittnaus – Geschichten aus Gols

Jürgen Bauer – Portrait 

Friedrich Radlspäck – Nicht systemkonform. Menschen und Schicksale 1938-1945

Judith Kohlenberger – Wir

Johann Werfring – Weinbräuche in Österreich

Herbert Brettl – »… verzeiht mir, dass ich euch nicht schon früher geschrieben habe.«

Heinz Janisch – Das versteckte Gold – Ein fall für Jaromir

Tanja Fabsits – Der Goldfisch ist unschuldig

Rudolf Karazman – Nikitsch / Filež – leben und lieben an der Grenze

Günter Unger – Hunnen sterben anders

Max Stiegl – Mein Pannonien


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