
Die St. Emmerichskirche bei Inzenhof
© ORF Burgenland, Sendung vom: 12.08.2021
Die St. Emmerichskirche bei Inzenhof (Bezirk Güssing) ist ein Gotteshaus mit ganz besonderer Geschichte. Die Kirche steht an der Grenze auf ungarischem Staatsgebiet und war lange von Österreich aus nicht erreichbar.
Die 1903 eingeweihte St. Emmerichskirche war bis zum Zweiten Weltkrieg Pfarrkirche von Inzenhof, Tschanigraben und einigen ungarischen Gemeinden. In der Zeit des Eisernen Vorhangs stand sie im Niemandsland zwischen Österreich und Ungarn. Die Kommunisten ließen das Gotteshaus verfallen, von Österreich aus war es nicht erreichbar.
Verein zur Rettung der Kirche
In den 1980er Jahren engagierte sich ein Verein für die Renovierung der St. Emmerichskirche. Ganz in der Nähe der Kirche wurden Gottesdienste veranstaltet, bei denen Spenden gesammelt wurden. Besonders aktiv und von Anfang an mit dabei war Elfriede Jaindl aus Inzenhof. „Eben durch diese Messen und die Gebete, haben sich Laien zusammengetan. ‚Wir wollen die Kirche retten‘ – das war der Grundgedanke. Es ist ja nicht so einfach, so etwas über Grenzen hinweg zu tun und unser damaliger Bischof Laszlo hat uns dann geholfen.“
Einmal pro Wochen finden nun Gottesdienste statt
Dank der guten Kontakte des Bischofs zu seinem ungarischen Amtskollegen konnte die Renovierung der St. Emmerichskirche ab den 1990er Jahren zügig vorangetrieben werden. Heute präsentiert sie sich in altem Glanz. Einmal in der Woche, am Samstag Nachmittag, finden Gottesdienste statt, so Jaindl: „Wir treffen uns – also die Gläubigen aus Inzenhof und Tschanigraben mit den Ungarn. Es werde Hochzeiten abgehalten und Taufen, das ist alles möglich.“