
Die Windmühle von Podersdorf
© ORF Burgenland, Sendung vom: 28.10.2021
Der Wind prägt die Landschaft rund um den Neusiedler See. Die Windräder sind mittlerweile ein gewohnter Anblick. Früher gab es Windmühlen, doch davon gibt es heute nur mehr eine einzige. Sie steht in Podersdorf und ist Kulturdenkmal und Museum.
Die Windmühle von Podersdorf wurde um 1820 erstmals erwähnt, damals bestand sie noch ganz aus Holz. Diese hölzernen Windmühlen prägten im 19. Jahrhundert das Landschaftsbild im Seewinkel. Die Bauern lieferten den Weizen, die Mühlen produzierten Mehl für die Bäcker der Region. Die Podersdorfer Mühle wurde 1849 abgerissen und aus Stein in ihrer heutigen Form neu gebaut.
Podersdorfer Mühle zweimal restauriert
Die Mühle sei bis 1922 regelmäßig gelaufen, dann sei sie bis Kriegsende nur noch sporadisch eingesetzt worden, erzählte Sigrid Steiner vom Verein Windmühle Podersdorf. Zum Kriegsende habe die Mühle viel Schaden erlitten, dann sei sie stillgelegt worden. 1975 wurde die Mühle der Familie Lentsch denkmalgeschützt und bis 1980 in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt, der Landesregierung und der Gemeinde vollständig restauriert, öffentlich zugänglich und wieder funktionstüchtig gemacht. 2014 wurde die Podersdorfer Mühle erneut, unter Anleitung und Mithilfe eines Mühlenbauers aus den Niederlanden, umfassend renoviert.
Mühle wird immer wieder in Betrieb genommen
In der Mühle werde auch heute noch immer wieder gemahlen, erzählte Steiner. Man brauche sechs bis zehn Personen, um die Mühle aufzusegeln und anzuschmeißen und das Mahlwerk in Betrieb nehmen zu können. Aus dem Mehl wird dann in Kooperation mit einem Bäcker aus St. Andrä auch Brot gebacken.
Der Verein Windmühle Podersdorf am See kümmert sich um die Erhaltung des Kulturdenkmals. Neben der Windmühle in Podersdorf gibt es in Österreich nur noch eine andere derartige funktionsfähige Mühle. Sie steht in Retz im Weinviertel.