Pausenfilm








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Ein ehrwürdiger Auftakt

Das 100-jährige Jubiläum begann mit einem fulminanten Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und dem Pausenfilm

 

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Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ist das bekannteste Neujahrskonzert der Welt und ist vor allem den Werken der Strauss-Dynastie gewidmet. Es wird alljährlich via Fernsehen in (ca.) 92 Länder vom ORF übertragen und von mehr als ca. 50 Millionen Zusehern live mitverfolgt.

Der Pausenfilm „Happy Birthday, Burgenland! 1921–2021“ ist eine Koproduktion von Wiener Philharmonikern und ORF und wurde in deren Auftrag von der Felix Breisach Medienwerkstatt hergestellt. Er wurde auch von den beiden erstgenannten Institutionen finanziert. Das Land Burgenland hat das Projekt unterstützt und sich die Lizenzen für die sogenannten Schnittbilder der Landschaftsaufnahmen (als nachhaltige Wiederverwertung für diverse Einrichtungen wie z. B. dem Burgenland Tourismus) gesichert, die inhaltliche und redaktionelle Hoheit lag wie bei allen bisherigen Pausenfilmen bei den Wiener Philharmonikern und dem ORF. Dass das 100-jährige Jubiläum des Burgenlandes für die Verantwortlichen als großes Thema im diesjährigen Pausenfilm aufgegriffen wurde, ist eine besondere Ehre, da man sonst eher Ereignisse aus der Musikwelt (z.B. Beethoven-Jahr 2020) favorisiert. Die Produktion ist weder ein Image- oder Werbefilm, wo man Inhalte vorgeben oder gar „bestellen“ kann, sondern eine künstlerisch freie Arbeit der Wiener Philharmoniker und des Regisseurs.

 

Pausenfilm 2021

Dank des internationalen Vertriebs durch Highlight Event war die rund 25-minütige Koproduktion weltweit zu sehen. Die TV-Übertragung im ORF erreichte alleine in Österreich bis zu 1,265 Mio. Zuseher – das bedeutet einen Marktanteil von 54% für das Konzert und sogar 58% MA für den Pausenfilm, sowie eine hohe Benotung aller Programme (inkl. Auftakt zum Neujahrskonzert) von 4,8 bis 4,9. Das nationale und das internationale Echo auf das Neujahrskonzert war und ist überwältigend, da man vielen Menschen auf der ganzen Welt wieder ein Stück Hoffnung und Lebensfreude vermitteln konnte.

Nonverbal erzählt der von Felix Breisach gestaltete Film „Happy Birthday, Burgenland! 1921–2021“die historisch verbriefte Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg durch die Amerikaner und vermittelt durch die von ausgewählten philharmonischen Ensembles dargebotenen Kompositionen musikalischer Größen wie zum Beispiel Franz Liszt, Karl Goldmark und Joseph Haydn auch die Vielfalt der burgenländischen Landschaften, Kulturen und Volksgruppen. Weiters erklang im Film die eigens für das 100-Jahr-Jubiäum von Johann Hausl komponierte Burgenland-Fanfare.

Dieser Burgenland-Fanfare ist am 22.1. ein Bericht im ORF2 in „Burgenland heute“ gewidmet.

 

zum ORF Beitrag

 

Nonverbalität als große Herausforderung und rechtliche Grundlagen

Seit 1992 werden die ORF-Filme zur Konzertpause gemeinsam mit dem „Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker“ international ausgestrahlt. Mit dem Anliegen, Österreich mit seinen Kultur- und Naturschätzen in der ganzen Welt von der besten Seite zu zeigen, präsentieren die Produktionen jedes Jahr ein besonderes Thema. Die größte Herausforderung für „Pausenfilm“-Regisseure, zu denen bisher neben Felix Breisach u. a. Filmemacher wie Georg Riha, Anton Reitzenstein, Gernot Friedel, Hannes Rossacher oder Werner Boote zählen, ist die Nonverbalität.

Der Film zum Neujahrskonzert muss ohne Worte verständlich sein, da dieser weltweit, von einem Millionenpublikum, gesehen wird. In den Pausenfilmen ist es aus rechtlichen Gründen nicht möglich Betriebe, Unternehmen oder Marken zu platzieren, sondern es dürfen ausschließlich Natur- und Kulturschätze vorkommen. Also z.B. die Darstellung eines modernen Wirtschaftsstandortes Burgenlandes wäre schon alleine aus markenrechtlichen Gründen nicht möglich und würde auch nicht ins traditionelle Konzept der Wiener Philharmoniker passen, da es ihr Musikfilm ist beziehungsweise sie die Hauptakteure darin sind.

Der im Film dargestellte US-amerikanische Geograf Major Lawrence Martin lieferte in seinen Studien über die Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur Deutschwestungarns die Grundlage für die Grenzziehung und war eigentlich so etwas wie der „Geburtshelfer“ des Burgenlandes. Trotz seines immens wichtigen Wirkens ist er bisher kaum einem größeren Publikum bekannt. Der renommierte burgenländische Historiker Dr. Herbert Brettl unterstützte Regisseur Felix Breisach bei seinen Recherchen, um diese spezielle Geschichte zu erzählen. Der Handlungsstrang vermittelt also nicht die ganze einhundertjährige Historie des Burgenlandes und auch nicht die Entwicklung. Es geht ganz klar um die Entstehung, zeigt dabei aber auch die Schönheit des Burgenlandes 100 Jahre später. Insgesamt 33 Mitglieder der Wiener Philharmoniker wirkten mit, so auch die burgenländischen Virtuosen Lara Kusztrich und Paul Halwax.

 

mehr zu Major Lawrence

 

Musik, die verbindet

Die Musikauswahl der Wiener Philharmoniker präsentiert sowohl die musikalische als auch die kulturelle Vielfalt des Burgenlandes sowie auch seine Volksgruppen. Die Philharmoniker haben sich intensiv und behutsam mit diesen Themen auseinandergesetzt:

·       Tibor Kováč: Pannonian Mirage nach Melodien von B. Bartók, L. Weiner, J. Brahms und Kálmán

·       Georg Breinschmid: Wien bleibt Krk

·       Joseph Haydn: Streichquartett in C-Dur op. 76, Nr. 3 Hob. III:77 – Poco Adagio. Cantabile

·       Franz Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 9 „Pester Karneval“

·       Karl Goldmark: Streichquartett op. 8, 3. Satz „Allegro vivace“

·       Ján L. Bella: Streichquartett in e-Moll „Intermezzo alla zingara“

·       Johann Hausl: Fanfare „100 Jahre Burgenland“

 

Dreharbeiten

Über 6.000 Kilometer wurden von der Filmcrew alleine für Drehorterkundungen zurückgelegt, ein paar tausend Weitere für die Dreharbeiten selbst. Gedreht wurde im Sommer und Herbst des Jahres 2020 an diversen Schauplätzen im gesamten Burgenland – von Nord bis Süd – unter anderem in Eisenstadt im Joseph-Haydn-Haus, im Landesmuseum, im Schloss Esterházy und in der Bergkirche, weiters auf der Burg Lockenhaus, auf Schloss Tabor und der Burgruine Landsee, in den Weingärten von Neckenmarkt und am Csaterberg, beim Franz-Liszt-Haus in Raiding, in Heiligenbrunn, in Rust sowie am Neusiedler See). Durch Corona gestaltete sich das Projekt nicht unbedingt leicht. Die 33 Wiener Philharmoniker und die knapp 30-köpfige Filmcrew waren von der bedingungslosen Hilfsbereitschaft und Offenheit der burgenländischen Bevölkerung begeistert und betonten stets, dass sie „noch nirgends so herzlich empfangen wurden“.

 

Wissenswertes über die Wiener Philharmoniker

Die Wiener Philharmoniker setzen sich aus Mitgliedern des Wiener Staatsopernorchesters zusammen und gelten als eines der führenden Orchester der Welt. 2006 und 2007 wurden sie von „Musikkritikern der bedeutendsten europäischen Fachzeitschriften und Radiosender“, unter Führung der Monatszeitschrift Le Monde de la musique, zum besten Orchester Europas gewählt. Die Wiener Philharmoniker sind als privater Verein organisiert. Sie setzen sich aus Mitgliedern des Orchesters der Wiener Staatsoper zusammen. Die Statuten des Vereins besagen, dass ein Musiker mindestens drei Jahre im Staatsopernorchester gespielt haben muss, bevor er die Aufnahme in den Verein beantragen kann. Die Mitglieder der Wiener Philharmoniker sind nicht nur für die Auswahl der Programme, Dirigenten und Solisten, sondern auch für die Organisation, den Kartenverkauf und die Finanzverwaltung verantwortlich. Alle Entscheidungen werden in Versammlungen nach demokratischen Prinzipien getroffen, wobei die täglichen Geschäfte von einem 12-köpfigen, von der Versammlung aller Orchestermitglieder gewählten Komitee, erledigt werden. Die Hauptversammlung aller Mitglieder wählt im Abstand von vier Jahren ein Komitee, das die Alltagsarbeiten wie Konzert- und Reiseplanungen, Kartenverkauf, Ballorganisation, Archivarbeiten und Finanzverwaltung übernimmt.


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